Ausbau-Lücke der Windenergie überwinden

06. Sep 2021

Online-Konferenz windWERT zeigt innovative Ansätze für Akzeptanz und technische Lösungen

Bürgerenergieprojekte, Wertschöpfung aus Windenergie und Akzeptanz für die erneuerbaren Energien sind die Themen der Online-Windenergie-Konferenz windWERT, die seit 11 Jahren immer am letzten Dienstag im August stattfindet, in diesem und im vergangenen Jahr online mit 74 Teilnehmer:innen. Holger Arntzen von der Netzwerkagentur Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein (EE.SH) organisiert die Konferenz.

Zunächst gab Klaus Liermann, Geschäftsführer der Messe Husum & Congress, eine Vorschau auf die Windenergie-Messe HUSUM Wind. Anschließend stellte Dr. Martin Köppel das Bündnis Wind-Rat vor, ein Zusammenschluss verschiedener Akteure der Windbranche, Umweltorganisationen, Energie- und Klimaschutzagenturen der Bundesländer, Wirtschaftsunternehmen, Verbänden sowie Vereinen, initiiert von der Umweltorganisation Protect the Planet.

Jürgen Quentin von der Fachagentur Windenergie an Land (FA Wind) aus Berlin präsentierte, wie viel Windenergie-Leistung seit 2017 ausgeschrieben, bezuschlagt und bislang tatsächlich gebaut wurde. Von insgesamt auktionierten 15.800 MW konnten nur 11.500 MW Leistung eine Vergütungszusage erteilt werden. In Betrieb genommen wurden bis dato 3.800 MW. In Schleswig-Holstein liegt die Realisierungs-Quote der in den vergangenen fünf Jahren bezuschlagten Leistung aktuell bei 23%.

Die komplexen Planungsschritte unter den Vorzeichen der EEG-Reformen von 2017 und 2021 zählte Christian Andresen am Beispiel des Bürgerwindparks Iversacker auf. Er berichtete von der Prospekterstellung über die Pflicht, wegen geänderter Anlagentypen die Planungsunterlagen komplett neu einzureichen, bis zum notwendigen Bau eines eigenen Umspannwerks.

Ab dem 1. Oktober 2021 sind alle Energie-Anlagen ab 100 kW installierter Leistung sowie alle Verteilnetzbetreiber verpflichtet, am Redispatch teilzunehmen. Unter dem Titel „Redispatch 2.0“ stellte Dr. Peter Brodersen die Leistungen seiner Firma iTerra GmbH vor: Für das zeitgemäße Einspeise-Management übernimmt sie die Rolle des Betreibers der technischen Ressource (BTR), um Echtzeit-Daten bereit zu stellen, und die Marktkommunikation zwischen dem Anlagenbetreiber und dem Netzbetreiber zur Prüfung und Berechnung der Ausfallenergie.

Für den Schutz von Großvögeln in der unmittelbaren Umgebung von Windenergieanlagen wird zurzeit die technische Lösung „AVES“ (Abkürzung für Automatisches Vogel-Erkennungssystem) entwickelt, vorgestellt von Esther Clausen vom Husumer Planungsbüro Bioconsult SH. Mit einer Kamera werden Rotmilane, Seeadler, Störchen und weitere sensible Großvögeln erkannt und die Windkraftanlage bei Bedarf abgeregelt.

Im Vortrag von Raffael Herth ging es um einen Leitfaden zur Visualisierung geplanter Windparks. Er dient dazu sicherzustellen, dass Fotomontagen einen realistischen Eindruck des Landschaftsbilds mit Windkraftanlagen abgeben.

Hier finden Sie die Präsentationen der windWERT online 2021.

Hier finden Sie die Pressemitteilung "Wind-Ausbaulücke überwinden".

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